Abmahnungen – Existenzrisiko für Online-Händler
Erstellt am: 30.11.2017zuletzt geändert am: 30.11.2017
Trusted Shop hat 1500 Online-Händler zum Thema Abmahnung befragt. Die Abmahnstudie wird bereits in 6. Auflage durchgeführt und zeigt einen deutlichen Anstieg der Abmahnpraxis. Die steigende Tendenz hinsichtlich der Häufigkeit von Abmahnung wie auch die Höhe der Kosten können gerade für kleinere Online-Händler existenzbedrohend sein.
Die häufigsten Abmahner
Konkurrierende Unternehmen sind laut der Studie von Trusted Shops an erster Stelle, wenn es um Abmahnungen geht. Gleich danach folgen die Abmahnvereine, die zwar offiziell für die Sicherung des freien Wettbewerbs stehen, vermutlich aber die Abmahnpraxis als Einnahmequelle für sich entdeckt haben.
Abmahnungen – Tendenz steigend
50 % der Online-Händler flatterte in diesem Jahr mindestens eine Abmahnung ins Haus. Die Anzahl der Abmahnungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 4 % gestiegen. Formfehler zum Widerrufsrecht auf der Webseite, aber auch fehlende Telefonnummern oder veraltete Formulierungen gehören zu den häufigsten Zielen der Abmahner. Wird der Abmahngrund nicht beseitigt, dann steigen die Kosten von etwa 1.300 Euro häufig auf Forderungen um die 5.000 Euro.
Hilfe aus der Politik
Die befragten Online-Händler sehen einen Knackpunkt in den vielfältigen und komplizierten Regeln und Richtlinien für Online-Shops. Häufig ist es kaum möglich, alles im Blick zu behalten und die Shop-Seite rechtlich auf dem neuesten Stand zu halten. Auch Musterformulierungen helfen da nur bedingt weiter. Eine Vereinfachung der Regelungen durch den Gesetzgeber ist wünschenswert. Ebenfalls ein Ergebnis der Befragung: Eine gesetzliche Obergrenze für Anwaltskosten, die bei einer Abmahnung in Rechnung gestellt werden dürfen. Die Gerichte sollten sich bemühen, einen Missbrauch der Abmahnpraxis zu bekämpfen und einzudämmen.Die Studie von Trusted Shops wurde im Zeitraum vom 08. September bis 17. Oktober 2017 durchgeführt. 1.530 Online-Händler nahmen an der Online-Befragung teil. Die Umfrageergebnisse unterstützen auch die Kritik des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der sich bereits im Sommer mit dem zunehmenden Missbrauch im Bereich der Abmahnungen beschäftigt hat.Quelle:
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