Amazon Marketplace: Was gegen den Marktplatz spricht
Erstellt am: 16.03.2017zuletzt geändert am: 16.03.2017
Mit den
Vorzügen des Verkaufs über den Amazon Marketplace haben wir uns bereits in der vergangenen Woche beschäftigt. Ehe Sie sich allerdings für den Marktplatz entscheiden, sollten Sie auch die negativen Aspekte des Shopping-Giganten kennen.
Nachteile und Risiken von Amazon Marketplace
Mit folgenden Risiken und Nachteilen müssen Sie sich einstellen, wenn Sie Ihre Produkte über den Amazon Marketplace anbieten wollen:
- Provisionen: Die hohen Provisionen, die Amazon auf Verkäufe erhebt, schmälern Ihre Margen enorm. Je nach Kategorie fallen zwischen 7 und 15 Prozent Provision zuzüglich Versandkostenprovisionen sowie monatlicher Gebühren oder feste Gebühren pro Verkauf an.
- Datenimport: Sie müssen die Produktdaten umständlich in den Amazon Marketplace importieren. Tipp: Mit dem apt-shop können Sie die hierfür erforderlichen Importdateien automatisiert erstellen und einspielen lassen.
- Nutzungsrechte: Wenn Sie bei Amazon Produkttexte oder -bilder hochladen, treten Sie die Nutzungsrechte automatisch an den Shopping-Giganten ab. Die Folge: Amazon selbst und Ihre direkten Wettbewerber dürfen sie für ihren eigenen Vertrieb nutzen.
- Kopie: Amazon kopiert häufig profitable Nischen seiner Händler und unterbietet dann deren Preise.
- Verkäufer-Performance: Um für die Kunden einen möglichst hohen Service zu bieten, misst Amazon die Verkäufer-Performance. Erreichen Sie in den Bereichen Bestellmängel, Stornorate vor Erfüllung und verspätete Lieferungen nicht die vorgegebenen Zielwerte, droht die Sperrung.
- Markenpräsenz: Ihnen stehen nur geringfügige Möglichkeiten zur Verfügung, sich auf Amazon als Marke zu präsentieren. Gewöhnlich werden Sie gemeinsam mit anderen Händlern nach dem Produktpreis sortiert auf einer Seite angezeigt, weshalb sich viele Kunden nicht gezielt für Sie, sondern einfach für den günstigsten Preis entscheiden.
- Kalkulation: Auf Amazon tummeln sich viele Händler, die Produkte zum oder unter dem Einkaufspreis anbieten, sei es aus betriebswirtschaftlicher Unwissenheit oder kalkulierter Absicht, um den Wettbewerb auszuschalten.
- Suchmaschinenoptimierung: Durch die Listung der eigenen Produkte auf Amazon kann es passieren, dass der Shoppingriese den eigenen Onlineshop in den Google Rankings überholt. Dies bleibt meist auch dann bestehen, wenn die Verkaufstätigkeit auf der Marktplattform eingestellt wird.
- Abmahngefahr: Viele speziell in Deutschland geschaffenen Regeln werden vom Amazon Marketplace nur unzureichend umgesetzt. Amazon-Händler werden deshalb immer wieder mit Abmahnungen zu Sachverhalten konfrontiert, die sie selbst nicht oder kaum beeinflussen können.
Oft dennoch einen Versuch wert
Auch wenn die negativen Punkte durchaus stark zu wiegen scheinen, kann sich der Versuch auszahlen, auf Amazon zu verkaufen. Insbesondere macht es Sinn, den Marktplatz zusätzlich zum eigenen Onlineshop als Vertriebskanal zu nutzen. Dies ist aber immer eine individuelle Entscheidung und abhängig von den Produkten, der Marge sowie Ihren persönlichen Zielen.