Re-Commerce: Was ist dran an „Aus Alt mach Neu“?
Erstellt am: 21.11.2016zuletzt geändert am: 21.11.2016
Aus nicht mehr benötigten Dingen Geld machen – dieses Konzept des „Aus Alt mach Neu“ hat eingeschlagen wie eine Bombe. Heute, ein Jahrzehnt nach dem überraschenden Erfolg von Momox und seinen Nachfolgern, ist das Geschäftsmodell beliebt wie nie und weitet sich auf immer mehr Bereiche des Lebens aus.
Re-Commerce: Was ist das eigentlich?
Re-Commerce beruht auf demselben Prinzip, nach dem Second Hand-Händler und Trödler bereits seit vielen Jahren agieren. Der Unternehmer kauft gebrauchte Gegenstände an und verkauft sie zu einem höheren Preis weiter. Was den Re-Commerce-Händler vom Trödler unterscheidet, ist der hohe Automatisierungsgrad von An- und Verkauf:
- Statt mit dem Verkäufer einzeln Preisverhandlungen zu führen, können diese über einen umfangreichen Katalog die Waren auswählen, die sie verkaufen wollen.
- Der angebotene Verkaufspreis wird ihnen sofort angezeigt und kann direkt akzeptiert werden.
- Der Verkäufer erhält ein Versandticket, mit dem er die in den Warenkorb gelegten Waren an den Re-Commerce-Händler verschicken kann.
- Beim Händler eingetroffen werden die Waren geprüft und der versprochene Betrag – sofern der Zustand der Artikel vereinbarungsgemäß ist – wird binnen kürzester Zeit freigegeben und ausgezahlt.
Re-Commerce-Prinzip breitet sich aus
Anfänglich konzentrierten sich Re-Commerce-Anbieter rein auf Medien, die sich gut weiterverkaufen ließen, vor allem Bücher, CDs, Filme und Videospiele. Im Laufe der Zeit erweiterten die Vorreiter der Branche ihr Angebot und andere, spezialisierte Ankaufdienste sprossen aus dem Boden:
- ReBuy kauft mittlerweile auch Elektronik wie Handys, Tablets, Spielekonsolen, Notebooks, Kameras und Hifi-Geräte an. Hinzu kommen Apple Produkte sowie hochwertige Markenuhren.
- Bei Percentil verkaufen Eltern gut erhaltene Kleidung für Kids gegen Festpreis.
- Verschiedene Anbieter kaufen Marken- und Designerkleidung an, beispielsweise Second Herzog, momox Fashion oder Rebelle.
- Bei Zoxs werden Eltern nicht mehr benötigtes Spielzeug wie LEGO und Playmobil los.
- Blidad hingegen hat sich auf Gesellschaftsspiele spezialisiert.
- Fachbücher verkaufen Studenten bei Studibuch.de.
Inzwischen machen sich die zahlreichen Ankaufdienste allerdings nicht mehr nur gegenseitig Konkurrenz, auch von privater Seite werden sie mit einem immer stärker werdenden Wettbewerb konfrontiert. Neben den bereits seit vielen Jahren erfolgreichen Auktionsplattformen verbreiten sich immer mehr Second Hand-Plattformen wie Mamikreisel, Kleiderkreisel oder Shpock, über die gut erhaltenes Gebrauchtes von privat verkauft werden kann.