Mehrwertsteuersenkung – Wirkung ist nicht wie erwartet

Erstellt am: 13.08.2020
zuletzt geändert am: 13.08.2020

 

Mit der Mehrwertsteuer, die ab 01. Juli 2020 bis Ende des Jahres abgesenkt wurde, sollten neue Kaufanreize geschaffen und die Wirtschaft angekurbelt werden. Die Effekte sind allerdings nicht wie erwartet, der große Durchbruch blieb aus.

Weniger Mehrwertsteuer – mehr Umsatz?

Seit 1. Juli 2020 ist die Mehrwertsteuer von 19 auf 16, bzw. von 7  auf 5 % gesenkt. Der Bundesfinanzminister hat sich davon einen großen Effekt versprochen, um in der Corona-Krise der nachlassenden Kauffreude entgegenzuwirken. Die Weitergabe der Senkung an den Kunden ist den Unternehmen freigestellt. Und gerade im Online-Handel wird dies auch häufig unterlassen. Damit wird der eigentlich beabsichtigte Effekt der Maßnahme deutlich gemindert. Denn für den Käufer bleibt fast alles gleich.

Welche Effekte zeigt die Mehrwertsteuersenkung?

Auch wenn der erwartete „Wumms“ ausbleibt, einige Effekte zeigt die Senkung dennoch. So lassen sich nach Angaben aus dem Corona-Monitor von Havas Media etwa 25 % der Verbraucher zu Käufen bewegen, vor allem Menschen zwischen 14 und 49 Jahren kaufen durch die Maßnahme jetzt mehr ein und nennen die Senkung als Grund.Eine weitere Auswirkung ist die Senkung der Inflationsrate. Im Juli 2020 liegt die Jahresinflationsrate laut Statistischem Bundesamt erstmals seit vier Jahren mit Minus 0,1 % wieder unter 0, die Verringerung im Vergleich zum Vormonat (Juni 2020) liegt bei 1 %. Die Verbraucherpreise sanken im Vergleich zum Vormonat um 0,5 %.

Handel fordert Verlängerung

Wäre die Mehrwertsteuersenkung komplett an die Verbraucher weitergegeben worden, hätte dies rechnerisch eine um 1,6 % niedrigere Inflationsrate bewirkt.

Handel fordert Verlängerung

Während der Nutzen der steuerlichen Entlastung noch fraglich ist, plädiert der Handel bereits für eine Verlängerung über den 31. Dezember 2020 hinaus. Als Hauptargument nennen die Befürworter den Aufwand, den die Umstellung der Kassen und Systeme mit sich brachte. Der Bundesfinanzminister Olaf Scholz will dieser Forderung allerdings nicht folgen. Denn die Befristung soll vor allem jetzt, da die Wirtschaft so gebeutelt ist, für mehr Umsatz sorgen.

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann freuen wir uns auf eine positive Bewertung!

0/5 bei 0 Bewertungen