Ab 31.12.2020: Der neue Zahlungsstandard SCA wird verbindlich
Erstellt am: 02.08.2020zuletzt geändert am: 02.08.2020
Am 14. September 2019 wurde mit SCA die starke Kundenauthentifizierung eingeführt. Diese fordert, dass Transaktionen im Netz durch mindestens zwei Faktoren legitimiert werden. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung soll eine zusätzliche Sicherheitsebene einführen und die Zahlung im Netz besser schützen. Auch wenn die offizielle Deadline längst verstrichen ist, haben viele Händler noch nicht umgestellt, denn die Europäische Bankaufsichtsbehörde EBA hat einen Aufschub der Umsetzung bis zum 31. Dezember 2020 gewährt.
Die Fristverlängerung endet
Als im September 2019 die PSD2 und SCA als neuer Zahlungsstandard eingeführt werden sollten, stellte sich heraus, dass SCA – das mittlerweile beim Online-Banking Standard ist, den Online-Handel überfordern und zu Chaos führen würde. Die EBA hat deshalb deren Einführung noch einmal verschoben. Jetzt ist es allerdings bald soweit – Bis zum 31.12.2020 muss auch der E-Commerce umgestellt haben. Der Online-Handel befürchtet dadurch ein Mehr an Kaufabbrüchen, denn die Wünsche der Käufer nach einem unkomplizierten Check-Out könnten damit – zumindest anfangs – kaum mehr erfüllt werden. Die gute Nachricht: Die Umsetzung der Richtlinie ist Sache des Paymentanbieters, um die Implementierung und Umsetzung brauchen sie sich also nicht kümmern. Betroffen sind die Händler allerdings trotzdem, wenn die Käufer am Check-Out aufgeben und den Kauf abbrechen.
Jetzt Zahlungsanbieter und Check-Out prüfen!
Um die Umstellung für die Kunden dennoch so komfortabel wie möglich zu machen, sollten Online-Händler jetzt ihren Check-Out wie auch die angebotenen Payment-Provider prüfen. Dies betrifft insbesondere den Check-Out-Ablauf bei Kreditkartenzahlungen, die Anzahl von Anbietern, für die SCA nicht greift sowie die möglichen Ausnahmeregelungen.
Alternative Zahlungsmethoden ohne SCA
Der neue SCA Standard gilt für Online-Zahlungen, klassische Bezahlmethoden wie Lastschrift, Vorkasse und Rechnung sind nicht betroffen. Es ist zu erwarten, dass viele Kunden diese Zahlweisen in Zukunft bevorzugen werden – zumindest bis sich die neuen Regelungen eingespielt haben. Besonders komfortabel lässt sich dies über bereits vorhandene, sichere Anbieter wie Klarna, Giropay oder Sofortüberweisung abwickeln. Apple Pay, Google Pay, Amazon Pay und PayPal haben die Zwei-Faktor-Authentifizierung längst etabliert und werden deshalb wahrscheinlich in Zukunft verstärkt genutzt werden.Online-Händler sollten sich jetzt vorbereiten und falls nicht vorhanden, neue Zahlungsanbieter einbinden. Ebenfalls erleichternd ist die Nutzung von Ausnahmeregelungen. Beträge unter 30 Euro sind ebenso von SCA ausgenommen wie Zahlungen außerhalb der EU oder Abonnements, die nur einmal per SCA bestätigt werden müssen.Quelle:
ibusiness.de