Produktfälschungen – Positionspapier soll Abhilfe schaffen

Erstellt am: 08.08.2020
zuletzt geändert am: 08.08.2020

 

Pro Jahr entsteht durch Produkt- und Markenfälschungen ein Schaden von mehr als 50 Milliarden allein in Deutschland. Betroffen sind besonders Kleidung, Spielzeug, Elektronik, Kosmetik- und Drogerieartikel sowie Tabakerzeugnisse. Die Initiative Innnovationskraft für Sicherheit in der Wirtschaft (IISW) hat in Kooperation mit ein Positionspapier verfasst, in dem Maßnahmen zur Abhilfe gefordert werden.

Produktpiraterie leichtgemacht

Die geltenden Regeln und Bedingungen im Online-Handel machen es Cyber-Kriminellen bis jetzt leicht, online Fälschungen zu verkaufen. Offizielle Plattformen, Logistikdienstleister und die Möglichkeit zum internationalen Vertrieb dienen dabei ungewollt als Gehilfen. Die große Menge an Bestellungen, die täglich online abgewickelt werden, machen es fast unmöglich, alle in der EU kursierenden Waren zu überprüfen.

Markenhersteller fordern mehr Sicherheit

Markenhersteller, seriöse Online-Händler sowie der Käufer selbst sind dabei die geschädigten. Bereits seit langem fordern vor allem die Hersteller Maßnahmen für eine erhöhte Sicherheit. Da dies bei den Marktplatzbetreibern wie auch bei der Regierung bis jetzt kaum Reaktionen hervorgerufen hat, wurde der Arbeitskreis „Sicherheit im Onlinehandel“ durch die IISW gegründet und ein umfangreiches Positionspapier erarbeitet.

Die Forderungen im Positionspapier

Im Positionspapier „Zeit zu handeln - Produktfälschungen im Onlinehandel“ sind fünf klare Punkte benannt, mit denen der Produkt- und Markenpiraterie Einhalt geboten werden soll:
  1. Problembewusstsein bei Politik und Verbrauchern stärken. Dies kann durch Informationskampagnen zur Sensibilisierung und Prävention sowie durch einen engeren Austausch zwischen betroffenen Branchen/ Marken sowie den Behörden erreicht werden.
  2. Verstärkte Kooperation zwischen Wirtschaft und Behörden durch Kooperationsvereinbarungen und den Abbau rechtlicher Hemmnisse erwirken.
  3. Mehr Verantwortung an die Plattformbetreiber abgeben, zum Beispiel durch neue EU-weit geltende Haftungsregelungen oder die Verpflichtung zur Identitätsprüfung der Plattform-Händler erreicht werden.
  4. Mehr Kapazitäten durch die Sicherheitsbehörden bereitstellen, um Kontrollvolumen und Erfolgsrate zu steigern. Gefordert werden ein besserer Informationsaustausch unter den Behörden und praxistaugliche rechtliche Voraussetzungen.
  5. Höhere Strafen als Abschreckung. Dies soll Verbraucher ebenso betreffen wie die Produktpiraten. Statt Geldstrafen werden Freiheitsstrafen gefordert, das Vorgehen gegen die Hersteller der Fälschungen soll erleichtert werden.
Zahlreiche Hersteller und Institutionen haben das Papier unterzeichnet, so zum Beispiel  Händlerbund e.V., VKE Kosmetikverband e.V., Bundesverband Werteorientierter Mittelstand Deutschland e.V., Bruder Spielwaren GmbH, Aktion Plagiarius e.V., Philip Morris GmbH und die Rechtsanwaltskanzlei Busse & Partner für gewerblichen Rechtsschutz.Quelle: innovationskraft.info

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